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ACARA-Veranstaltung-September-2016

Am Freitag den 02. September 2016 geht es nach „Panama“.

Thomas Ostrowski zeigt uns  „Panama, Natur zwischen zwei Kontinenten“.

Wie in Vivarianer-Kreisen durchaus bekannt werden in Südamerika immer noch sehr viele Tierarten wissenschaftlich neu entdeckt.

2014 war es wieder einmal so weit. Eine neue Froschart wurde „entdeckt“. Die nur 12 bis 15 Millimeter großen Lurche wurden unter Zuhilfenahme von Erbgutanalysen als neue Froschart identifiziert.

Kaum größer als eine Cent Münze, leuchtend orange gefärbt ist dieser Pfeilgiftfrosch. Die noch recht neu aufgestellte Gattung Andinobates (Twomey, Brown, Amezquita & Mejia-Vargas, 2011) hat mit Andinobates geminisae (Batista u.a., 2014)  eine interessante neue Art dazugewonnen.

Erste Fotos wurden vom Smithsonian Tropical Research Institute (STRI) veröffentlicht.

Die DNA-Analysen machen eine Artentrennung, bzw. Identifizierung heutzutage recht einfach. Doch auch vom äußeren unterscheidet sich die neu entdeckte Art von den anderen drei Andinobates Arten die in Panama vorkommen deutlich. Der kleine, komplett orangerot gefärbte Körper sowie der einzigartige Ruf der Männchen sind entscheidende Merkmale. Wie bei vielen anderen Arten der Froschlurche, sind auch sie akut durch Umweltschäden in ihrem Lebensraum und den tödlichen Pilzinfektionen bedroht. Im Moment wird über ein Zuchtprogramm nachgedacht, um diesen Tieren ein Überleben zu sichern. Über den Sinn, Tiere in Gefangenschaft nachzuziehen um die Art zu erhalten, kann man denken wie man möchte. Ich persönlich würde den Schutz der Lebensräume vorziehen.

Biotopschutz ist immer noch die beste Garantie, dass solch seltenen Tierarten ein Überleben gesichert wird.

Die Systematik der Baumsteiger- Färber- oder Pfeilgiftfrösche wurde in den letzten Jahren grundlegend überarbeitet. Viele Arten die in der Familie Dentrobatidae (Cope, 1865) geführt wurden, sind heute unter anderen, der noch neuen Familie Aromobatidae (Grant, Frost, Caldwell, Gagliardo, Haddad, Kok, Means, Noonan, Schargel & Wheeler, 2006) zugeordnet.

Der Begriff Pfeilgiftfrösche, im deutschen Sprachraum häufig verwendet, ist irreführend. Lediglich drei Arten dieser Lurche sollen zur Giftgewinnung verwendet werden.

Nicht alle Froscharten der Baumsteiger haben tödliche Nervengifte, die aus den Hautdrüsen ausgeschieden werden.

Thomas Ostrowski beschäftigt sich schon lange mit dieser interessanten Tiergruppe, er wird uns sicher erklären wie es um die Giftigkeit oder die Aufteilung und Umbenennung einzelner Arten steht. Mit seiner Begeisterung, über die Froschlurche Südamerikas, hat er uns ja schon letztes Jahr „angesteckt“. Wir können gespannt und voller Vorfreude auf seinen Vortrag warten, er wird uns sicher wieder überraschen mit seinem Bildvortrag; „Panama, Natur zwischen zwei Kontinenten“.

Bilder: Thomas Ostrowski

Text: Swen Buerschaper